„Mit einem Messer kann man elegant töten“. Das hat Nick zu mir gesagt. So heißt er, der Gorilla. Irgendwie passt der Name nicht zu ihm, keine Ahnung, ob das überhaupt sein richtiger Name ist.
„Mit einem Messer kann man elegant töten“. Das hat Nick zu mir gesagt. So heißt er, der Gorilla. Irgendwie passt der Name nicht zu ihm, keine Ahnung, ob das überhaupt sein richtiger Name ist. Aber nett ist er. Hat mir nach meinem ersten Auftrag für die Schwarzfalken ein paar Tricks gezeigt, wie man damit umgeht. Was Candy mir beigebracht hat, wäre Mist, hat er gesagt. Man würde sofort sehen, was ich als Nächstes tun würde. Ich hätte Glück gehabt, nur an Anfänger zu geraten. Beim nächsten Mal hätte mich jemand ganz schnell aufgeschlitzt. Schade, dass er nur manchmal Zeit hat, mir etwas zu zeigen, von ihm kann ich eine Menge lernen. Warum er in Friedrichshain gelandet ist, wollte er mir aber nicht sagen. Ist aber auch ganz gut so, dann fragt er mich auch nicht, wie ich hier gelandet bin.
Der erste Auftrag war richtig leicht, aber inzwischen gibt es auch ein paar gefährlichere Sachen für Silvan zu erledigen. Ich habe richtiges Glück gehabt – der Späher, den Silvan sonst angeheuert hat, ist bei seinem letzten Auftrag in eine Messerstecherei verwickelt worden und kommt wohl nicht mehr auf die Beine. Wie gesagt, manche Sachen sind echt gefährlich, aber die Bezahlung ist wahnsinnig gut. Ich kann mir etwas zurücklegen, mal sehen, irgendwie komme ich vielleicht doch hier raus.
Der ‚Neon Engel‘ ist eine von diesen Drogenbars, kaum zu glauben, dass jemand in Friedrichshain da rein geht, aber der Laden brummt. Okay, ich gehe auch gerne hin, schließlich muss ich neue Aufträge von Silvan bekommen. Und hier gibt es echt nette Leute, die mich nicht wie Frischfleisch behandeln. Nick zum Beispiel, oder Kali, die Barkeeperin. Gibt mir auch immer etwas zu trinken, wenn ich da bin. Mein Favorit ist der ‚Red Demon‘. Ich soll nicht fragen, was da drin ist, hat Kali gemeint. Es schmeckt echt unglaublich gut. Ich habe noch nie etwas so Tolles getrunken. Ich hatte noch nie ein so tolles Leben wie jetzt.
Berlin, 6. Januar 2067
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Der fünfte Teil des Tagebuchs von Nyssa, dem Hauptcharakter aus dem Science-Fiction-Roman »The Pancrator Principle – Der Zukunftsweber«.
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